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Der Wert des Menschen
Spielfilm, Drama • 18.10.2017 • 22:40 - 00:05
Seine Arbeit als Kaufhausdetektiv hat Thierry Taugourdeau (Vincent Lindon) in eine Machtposition gebracht, die ihn dazu zwingt, jene aus der Nähe zu beobachten, die schon fast ganz unten angelangt sind.
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Thierry Taugourdeau (Vincent Lindon) macht schweren Herzens Feierabend, nachdem er eine Kollegin beim Ladendiebstahl erwischt hat und sie anschwärzen musste.
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Thierry (Vincent Lindon) nimmt sich neben seiner Arbeit Zeit für seinen behinderten Sohn (Matthieu Schaller) und hilft ihm beim Ankleiden.
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Nach monatelanger Arbeitssuche sind nahezu alle Reserven der Familie Taugourdeau (Vincent Lindon und Karine de Mirbeck) aufgebraucht. Schließlich müssen sie sogar ihr Ferienhäuschen verkaufen.
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Thierry (Vincent Lindon) nimmt im Laufe seiner Arbeitssuche an Bewerbungstrainings teil. Bei der Besprechung seines auf Band aufgezeichneten Probe-Bewerbungsgesprächs wird er von anderen Teilnehmern gedemütigt.
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Hint
Synchronfassung, Produktion: Nord-Ouest Films, ARTE France Cinéma, Online verfügbar von 18/10 bis 26/10
Originaltitel
La loi du marché
Produktionsland
Frankreich
Produktionsdatum
2015
Spielfilm, Drama

Der 51-jährige Thierry verliert infolge der europäischen Wirtschaftskrise seine jahrelange Anstellung als Maschinist. Es ist ein harter Schlag für ihn, mit über 50 Jahren in den Pool der vielen Arbeitssuchenden geworfen zu werden. Thierry bleibt dennoch hartnäckig und unterzieht sich in der Hoffnung auf Arbeit demütigenden Bewerbungstrainings und etlichen Vorstellungsgesprächen.

Seine Fortbildungen erweisen sich als nutzlos. Er muss erkennen, dass Arbeitslosigkeit bedeutet, sich Belehrungen gefallen zu lassen und in der entwürdigenden Rolle eines Bittstellers auf andere angewiesen zu sein.

Gefangen in der Maschinerie des Marktes ist er gezwungen, weit unter seinen Kompetenzen eine Stelle als Kaufhausdetektiv anzunehmen, um die sich allmählich häufenden Rechnungen seiner Familie bezahlen zu können. Jedoch machen gerade vor diesem Job die Gesetze des Marktes keinen Halt. Thierry ist nicht nur gezwungen, die Diebstähle der Kunden, sondern auch die Verfehlungen der Mitarbeiter zu registrieren.

Plötzlich aus der hilflosen Lage in eine Machtposition gerutscht, überträgt sich das beklemmende Unwohlsein Thierrys im Laufe des Films auch auf den Zuschauer. Besonders als er eine Kassiererin bloßstellen muss, weil sie ein paar Rabattcoupons eingesteckt hat, sträubt er sich innerlich gegen die von ihm so verhassten Mechanismen.

In seinem moralischen Dilemma muss er feststellen, dass der Wert des Menschen gering ist. Eine ständige Überwachung rechtfertigend, scheint jede Person austauschbar zu sein ...