Bertolt Brecht gilt als einer der einflussreichsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mit einem zweiteiligen Fernsehfilm und einem Dokumentarfilm widmet ARTE dem Ausnahmetalent einen Abend. Der TV-Zweiteiler setKaromazt sich auf Grundlage jahrelanger Recherche intensiv mit dem Leben und dem Werk des deutschen Künstlers auseinander. In fiktionalen Szenen, mit Tom Schilling und Burghart Klaußner in der Hauptrolle, erwacht der Dramatiker filmisch neu zum Leben. Einem Leben, das an Vielseitigkeit seinen Werken in nichts nachstand. Denn Brecht eckte immer gerne und lustvoll an: zunächst als unkonventioneller Theatermacher und undogmatischer Kommunist, dann als unamerikanischer Umtriebe verdächtiger Exilant und schließlich als unbotmäßiger Staatsdichter der DDR. Sein Privatleben bildete dabei keine Ausnahme. Mit vielen der Frauen mit denen er zusammenarbeitete führte er auch Liebesbeziehungen. Nur eine, seine zweite Frau Helene Weigel, blieb trotzdem bis zum Schluss bei ihm. Regisseur und Drehbuchautor Heinrich Breloer drehte bereits 1978 seinen ersten Dokumentarfilm über den jungen Brecht und hatte dafür Material gesammelt und Interviews mit Zeitzeugen geführt, die heute längst verstorben sind. Auch diese fließen in sein zweiteiliges Doku-Drama mit ein. Im Fokus des anschließenden Dokumentarfilms "Brecht und das Berliner Ensemble: Erinnerungen an einen Traum" stehen die Arbeitsweise und die Stimmung innerhalb des Ensembles, das er und Weigel nach ihrer Rückkehr aus dem Exil in Ostberlin aufbauten. Ehemalige Weggefährten erinnern sich: an Brecht als Regisseur, als Lehrer, an die intensive Atmosphäre während der Proben. Mit dem Ensemble feierte Brecht internationale Erfolge und revolutionierte in nur sieben Jahren das Theater weltweit.